8.8.24

Bücher und Menschen.

 


Ich weiss nicht, wie ich darauf komme - aber in mancher Hinsicht versuche ich, Menschen mit Büchern zu vergleichen. Richtig dumm, nicht wahr? Dennoch bietet sich dieser Vergleich an, denn je mehr ich über dieses seltsame Thema sinniere, desto mehr kommen mir da etliche Vergleiche ins Gedächtnis.

       Es gibt da spannende Typen, lustige und langweilige, solche die dir schlaflose Nächte bescheren und jene, die dich wunderbar einschlafen lassen! Bei einem kommst du vor knisternder Spannung kaum zum Atmen während du beim nächsten nicht herausfindest, warum dieses unerträgliche Exemplar es überhaupt in deine Nähe geschafft hat.

       So ist es mit der Literatur und mit den Menschen. Manche werden dir von jemandem empfohlen, andere zwingen sich, förmlich auf. Über einige hast du viel Gutes gehört, das hat dich neugierig gemacht. Wieder andere erregen zunächst deine Aufmerksamkeit, mit der Zeit, wenn die ersten Seiten umgeblättert sind, hören sie einfach auf, dich zu interessieren. Andere fallen dir einfach in die Hände - du weisst nicht genau wie, aber sie fangen dich unweigerlich für alle Zeiten ein und du vergisst sie nie!

       Es gibt solche, die nur wenige Seiten lang, aber unvergesslich sind, Es gibt solche, die wirklich einschläfernd sind, aber es gibt auch solche, die sich über Monate halten und man geniesst sie in vollen Zügen. Es gibt solche, die einem nichts sagen, die deshalb nicht halten können, was sie aussen versprechen, sobald man sie aufschlägt, weiss man bereits all das, was sie sagen werden, und man verlässt sie nach ein paar Seiten.

       Es gibt dann noch diejenigen, die man nicht durchblättern will, du erinnerst dich aber dein ganzes Leben lang an sie, weil sie in dir eine unauslöschliche Erinnerung hinterlassen haben. Du wagst es nicht, zu ihnen zurückzukehren, um den guten Eindruck, den sie auf dich gemacht haben, der sich mit der Zeit geändert haben kann, nicht zu verderben Du liest sie dann noch einmal.

       Ja, dann bleiben noch die an deiner Seite, die man eines Tages entdeckt und von denen man sich nie wieder trennen kann! Sie werden zum Zufluchtsort, zu dem man geht, wenn man Trost braucht, und sie werden Teil deines Lebens als unzertrennlicher Begleiter.

       Gute Leute sind genauso schwer zu finden wie gute Bücher. Ich danke den Menschen, die für mich wie meine eigenen Bücher sind. Ich werde nie aufhören, ihre Seiten mit Liebe noch einmal zu lesen.

5 Kommentare:

  1. eine Liebeserklärung an Menschen und Bücher so treffend und schön dass man sich wünschte zu einer der Kategorien dazu zu gehören...
    lächelt angel

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    1. In die Bibliothek gehörst auch Du , Angel ...

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  2. Das ist wirklich ein sehr gelungener Vergleich, lieber Horst.
    Eine Gesamterkenntnis aus diesen Vergleichen ist für mich, dass man aus allen Büchern, egal wie gut, wie mittelmäßig oder schlecht sie sind, etwas lernen kann.
    Dazu muss man allerdings auch bereit sein.
    Dir und Ingrid wünsche ich einen entspannten Sonntag mit
    sonnigen Grüßen
    Laura

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  3. Ein wunderbarer Vergleich! Mit diesem "Bild" im Kopf möchte ich gern mal mein Bücherregal aufräumen, die Gesellschaft, die mich begleitet, auf die mir wirklich wichtigen Exemplare reduzieren. Seit neuer Leihmethoden kann man die Bekanntschaft mit so vielen neuen "Gesellen" machen, dass ich oft überlege, wie groß mein Bücherregal eigentlich noch sein muss. Aber brauchen wir nicht auch - wie Du ja selbst schreibst - die lebenslänglichen Freunde, mit denen wir uns auch gern mal wieder treffen, um zu sehen, wie SIE sich verändert haben (weil WIR SELBST uns verändert haben)? Liebe Grüße aus dem LiLa (Lippeland), Ulrike

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  4. Danke schön für Eure netten Worte. Vielleicht muss man erst so alt werden wie ich, um zu erkennen, dass all unsere Bibliotheken im Grunde genommen alles nur "Leihbüchereien" sind?
    Man kann auch "Bücher" wieder zurückgeben ...

    meint mit grübelnden Sinnen
    Horst

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Danke für die Interessante Anmerkung!

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