22.6.24

Krieg und Frieden











 

Wir hatten in Deutschland fast 8 Jahrzehnte keinen Krieg mehr. Damit gehörten wir eigentlich zu den Ländern mit den glücklichsten Lebensumständen. Aber war deshalb Frieden? In der Welt auf keinen Fall, oder doch - nach aussen hin schon. Aber was ist denn Frieden wirklich? Nur die Abwesenheit von Krieg? Es gab nie, wirklich niemals wirklich Frieden auf dieser Erde. Irgendwo herrschte immer Unfrieden.

        Vor allem im Vorderen und Mittleren Osten und auf dem Balkan reihte sich doch Krise an Krise. Aber auch viele Länder Ostasiens und Afrikas sowie Mittel- und Südamerikas gehören zu den Unruheherden. Die Politikwissenschaftler zählten seit 1945 (bis 2023) über 400 hochgewaltsame Konflikte, also Auseinandersetzungen, die sich durch massiven Einsatz organisierter Gewalt auszeichnen und gravierende Folgen nach sich ziehen.

         Fünfundzwanzig dieser Konflikte erreichten die höchste Intensitätsstufe und lassen sich somit als Kriege bezeichnen. Damit zählen die Konfliktforscher die weltweit höchste Anzahl von Kriegen seit 1945. Frieden? Was ist denn Frieden wirklich? Ist die Abwesenheit von Krieg denn Frieden? Schön wäre es. Frieden wäre nur, wenn es keine Menschen gäbe! Und selbst wenn es keine grossen Kriege gibt, dann ergreifen innerstaatlichen Konflikte durch Machtgier und Diktatur die Oberhand. Entgegen allen Beteuerungen wage ich zu behupten, dass es niemals auf dieser Erde Frieden geben kann!
Ich denke: dann müsste die Bevölkerungszahl auf dem Stand von Anno1500 sinken. Und selbst dann - siehe der 30jährige Krieg!

        Frieden ist der Wunschtraum aller Menschen seit Beginn des Menschseins, aber gleichzeitig wird der Wille, das andere Volk zu beherrschen - übermächtig. Wie also soll ein ständiger Frieden zustande kommen? Es ist genau so unmöglich, wie die Quadratur des Kreises.

    Wir alle wollen Frieden. Mit dem Menschen in Nicaragua und Somalia, mit allen Leuten in Israel und Palästina, den Diktaturen in Asien und Afrika, mit den Mitgliedern der anderen Partei und den Fans des gegnerischen Fussballvereins, und auch mit dem Nachbarn im Nebenzimmer(!) 

Wer zeigt uns den Weg zum endlichen Frieden auf dieser Welt? Das Dilemma dabei, "Zeigen" allein bringt nie einen Erfolg, das haben wir und auch unsere Vorfahren schon vielfach erlebt. 

Das Leben vieler Menschen ist heutzutage nicht mehr, gut zu sein – sondern es gut zu haben. © Ernst Ferstl (*1955)

18.6.24

Lesen ist unverzichtbar!


 






















Lesen ist gut für uns, das beweisen viele Studien. Und junge Menschen lesen auch gern, wenn auch in der Regel auf andere Weise als ältere Menschen. Eine bemerkenswerte US-amerikanische Studie kam zu dem Schluss, dass Menschen, die täglich mindestens 15 Minuten lesen, ein um 36 % geringeres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. Dies ist vor allem für aktive Senioren von Bedeutung, denn Lesen hilft nicht nur, die kognitiven Funktionen scharf zu halten, sondern bietet auch eine Reihe anderer geistiger Vorteile, die die Lebensqualität insgesamt verbessern können.

       So wie körperliche Bewegung die Muskeln stärkt, bietet die geistige Stimulation durch Lesen ähnliche Vorteile für das Gehirn. Regelmässiges Lesen trägt dazu bei, das Gehirn aktiv und engagiert zu halten, was im Kampf gegen kognitiven Verfall, wie Alzheimer und Demenz, von entscheidender Bedeutung ist. Puzzeln und strategische Spiele wie Schach oder ähnliches können ebenfalls dazu beitragen. Insbesondere das Lesen stimuliert verschiedene Funktionen wie Gedächtnis, Konzentration und kritisches Denken auf einzigartige Weise.

       In einer Welt voller Stressfaktoren bietet das Lesen eine willkommene Abwechslung. Für Senioren kann das Abtauchen in eine andere Welt durch ein gutes Buch ein effektiver Weg sein, die täglichen Sorgen für eine Weile zu vergessen. Dies trägt dann zu einer erheblichen Stressreduzierung bei und zu einer besseren emotionalen und körperlichen Gesundheit. Die Lektüre eines bewegenden Romans oder einer inspirierenden Geschichte kann das Wohlbefinden steigern und eine tiefe persönliche Befriedigung vermitteln.

       Lesen bereichert den Geist mit neuem Wissen und kann im täglichen Leben ungeahnte Vorteile bringen. Es ist ein leistungsfähiges Instrument für lebenslanges Lernen, das besonders für Senioren wertvoll ist, die sich weiterhin aktiv an gesellschaftlichen Aktivitäten beteiligen, mit jüngeren Generationen ins Gespräch kommen oder einfach neue Fähigkeiten und Hobbys entdecken wollen. Außerdem ist Wissen etwas, das nicht verloren geht, selbst wenn andere Vermögenswerte oder Fähigkeiten nachlassen. Je mehr ein Mensch liest, desto reicher und ausdrucksfähiger wird seine Sprache. Das ist nicht nur in sozialen Situationen angenehm, sondern kann auch das eigene Selbstvertrauen stärken.

       Die Fähigkeit, sich gut zu verständigen, ist im Alter oft von entscheidender Bedeutung, vor allem wenn es darum geht, Beziehungen zu Freunden und Familie zu pflegen, sei es persönlich oder digital. Beim Lesen muss man sich eine Vielzahl von Informationen einprägen, von Handlungssträngen und Figuren bis hin zu Themen und Dialogen. Diese Tätigkeit stimuliert das Gehirn und verbessert das Kurzzeitgedächtnis, was für Senioren, die ihr Gedächtnis auf Trab halten wollen, von unschätzbarem Wert ist.

       Die Fähigkeit, Informationen zu analysieren und kritisch zu bewerten, wird durch das Lesen in hohem Maße trainiert. Dies kann nicht nur nützlich sein, wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge zu entschlüsseln, auch im täglichen Leben, wo kritisches Denken erforderlich ist, um Entscheidungen zu treffen oder Nachrichten zu bewerten ist es von unschätzbarem Wert.

       In einer Zeit, in der die Aufmerksamkeit ständig zwischen mehreren digitalen Geräten aufgeteilt ist, bietet das Lesen eine seltene Gelegenheit, sich ganz auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Dies kann dazu beitragen, die geistige Klarheit zu verbessern und die Konzentration zu steigern, was für die Aufrechterhaltung eines aktiven und engagierten Geistes unerlässlich ist. Der Kontakt mit verschiedenen Schreibstilen und literarischen Techniken regt die eigene Kreativität an, sei es beim Schreiben von Briefen, beim Führen eines Tagebuchs oder sogar beim Verfassen eines eigenen Buchs.    Mit einem breiten Spektrum an Themen gibt es immer ein Buch, das den persönlichen Interessen und Bedürfnissen entspricht. So bleiben Neugier und Engagement erhalten, die für ein gesundes Geistesleben unerlässlich sind.

       Diese Vorteile des Lesens machen deutlich, wie wertvoll diese Tätigkeit für Senioren sein kann. Es ist jedoch interessant festzustellen, dass trotz des Rückgangs des traditionellen Lesens unter jungen Menschen, diese sich immer noch voll und ganz mit Textinhalten im Internet beschäftigen. Dies zeigt, dass der grundlegende Wert des Lesens - die Beschaffung und Verarbeitung von Informationen - sich über die Generationen hinweg entwickelt, aber gleich bleibt. So bildet das Lesen eine Brücke zwischen den Generationen, bei der Jung und Alt die Macht der Worte und des Wissens zu schätzen wissen.

       Obwohl sich die Art und Weise, wie junge Menschen heute lesen, von der älterer Generationen unterscheidet, ist ihre Beschäftigung mit Textinhalten die gleiche geblieben! Soziale Medien, Blogs, E-Books und sogar interaktive Plattformen wie Foren und Wikis sind allesamt moderne Mittel, mit denen junge Menschen Texte konsumieren und produzieren. Diese Plattformen fördern nicht nur das Lesen an sich, sondern auch das kritische Denken und fordern zur Interaktion auf, z. B. durch das Kommentieren oder Bewerten von Inhalten.

       Die digitalen Inhalte, die junge Menschen konsumieren, sind oft dynamisch. Sie enthalten Hyperlinks, die eine weitere Erkundung von Themen ermöglichen, multimediale Elemente, die den Text unterstützen, und interaktive Funktionen, die eine direkte Reaktion des Lesers hervorrufen. Diese Art des Lesens kann als eine Erweiterung der traditionellen Lesefähigkeiten angesehen werden, wobei die junge Generation lernt, sich in einer viel komplexeren Informationslandschaft zurechtzufinden als in den linearen Texten früherer Generationen.

       Darüber hinaus vermittelt die Art und Weise, wie junge Menschen Informationen online verarbeiten - oft kritisch und vergleichend - ihnen Fähigkeiten, die in der heutigen Informationswirtschaft unerlässlich sind. Junge Menschen lernen, Informationen auf ihre Zuverlässigkeit und Relevanz zu prüfen und entwickeln die Fähigkeit, große Datenmengen schnell zu verarbeiten. Dies sind Kompetenzen, die in vielen modernen Berufen von unschätzbarem Wert sind.

        Trotz dieser Unterschiede in Medium und Stil gibt es eine gemeinsame Basis, auf die sich Jung und Alt beziehen können. Der tiefe Wert des Lesens als Mittel zum Wissenserwerb und zur Persönlichkeitsentwicklung bleibt bestehen, unabhängig von der Form, in der der Text präsentiert wird. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Ältere Generationen können von den digitalen Fähigkeiten junger Menschen lernen, während junge Menschen von der tiefen Leseerfahrung und der kritischen Analyse profitieren können, die traditionelle Leser besitzen.

 

Ungewollt - was denn sonst?

  Krankheitsbedingte Zwangspausen liebt keiner. Es ist eine fürchterliche Zeit. Nichts darf, alles muss! Es ist ein Zustand, der den Mensche...