Es ist schon etwas Seltsames: Ich fordere ständig Antworten. Ich will den Grund für alles wissen, was mir und anderen passiert. Warum eigentlich? Als ob alles so einfach wäre. Als ob jede Wirkung einer genau definierten Ursache entspräche. Als ob jeder wüsste, warum er tut, was er tut, oder warum er es nicht tut!
Außerdem mache ich ständig den Fehler, mehr wissen zu wollen, als ich wissen muss. Aber es ist naiv zu glauben, dass es auf jede Frage eine Antwort gibt und dass die Dinge immer auf die scheinbar logischste Erklärung passen.
Mir ist klar, dass mein Verhalten selten dem entspricht, was normal erscheint. Es ist eines meiner Probleme, herauszufinden, wie ich auf jede neue Situation reagieren werde, weil meine Handlungen völlig unvorhersehbar sind, nicht nur für mein Gegenüber sondern auch für mich selbst.
Deshalb möchte ich nicht immer wieder um Antworten gebeten werden, auf die ich dann hilflos reagieren muss. Frag mich nur nicht, warum ich das getan oder vielleicht damit aufgehört habe. Ich kann meist wirklich nicht sagen, warum ich mich so oder so verhalten habe, denn ich weiß es nicht und kann es auch nicht herausfinden.
Es gibt halt Fragen, auf die es einfach keine Antworten gibt! Und vielleicht ist es auch so besser. Denn unbeantwortete Fragen hinterlassen stets eine Lücke, die noch lange auf der Seele brennt. Schlaflose Nächte, unruhige Dialoge sind nicht unbedingt das, wonach ich mich sehne! Und besonders schlaue Antworten von Menschen, die nicht mehr wissen als ich selbst, sind mir ein Gräuel.
Fazit? Nicht alles, was man wissen könnte, ist es auch wert, gewusst zu werden! Es ist zwar nicht gesagt dass man ruhiger lebt, aber vielleicht bietet mehr Unbefangenheit ein zufriedenes Dasein?