27.2.24

Ende und Anfang

 




Warum habe ich oft das Gefühl, die Zukunft hätte sich schon längst bei uns breit gemacht? Kann ja sein, dass die allgemeine Weltlage alles in solchen schwarz-grauen Farbtönen erscheinen lässt. Das Märchen vom »Amerikanischen Traum« hat sich als »FakeNews« herausgestellt. Der »Chinesische Albtraum« dagegen hat schon längst begonnen und breitet sich auf dem Globus in nicht geahntem Umfang aus.

Ich frage mich, welchen Platz hat eigentlich noch die Europäische Union in der sich neu gestaltenden Weltordnung? Wer sich das alles einmal so schön vorgestellt hat, wie auch immer das erwartete träumerische Weltmodell aussehen sollte - Geld wird jedenfalls ohne Ausnahme die festgelegten Konturen sozialer Angelegenheiten bestimmen.

Neu ist, dass plötzlich auch der Herrgott als unwiderstehliche Kraft wieder auf der politischen Ebene der Welt erscheint. (War er nicht schon immer da? Nun holt man ihn wieder aus der Ecke, in der so schön ruhen sollte, wieder hervor)
Seit Jahrhunderten ist bekannt, dass die Amerikaner ihm immer vertrauen, das steht so auf ihren Dollarnoten (in God we trust). Wir glauben z.B. dass die Iraner immer Allahs Gesetz gehorchen, dass die Türken ein überaus gläubiges Volk sind. Und die Brasilianer glauben, dass Gott vom Montanha do Corcovado aus Rio de Janeiro stammt.  
Ist denn auch schon bekannt, dass 
Giorgia Meloni in Italien eine »Vertraute der Jungfrau Maria« ist? Na gut, jeder im Westen weiss jedenfalls, dass Mr.Putin längst eine russische Ikone mit Goldrand ist!

Welche Vorzüge der Nahe Osten mit seinen diversen Religionen bietet, sehen wir alle zur Genüge in den jetzigen umenschlichen Kriegszuständen, unter denen Millionen Menschen zu leiden haben. Diese erstaunliche Anhäufung von moralinsaurer Aggressivität hat einen überaus großen Einfluss auf das Denken der Bevölkerung vieler Staaten. Die »Lenker«, die unsere Zukunft bestimmen sollen, haben alles in ihrer Hand - nur nicht die Zukunft, die ist ihnen schon längst entglitten! Sie reagieren nur noch, statt zu regieren und zu agieren!

Dinge geschehen in einem bestimmten Moment der geschichtlichen Zeit, etwas zerbricht und verwandelt sich in etwas neues.. Es kann morgen sein, in zehn Jahren, es kann jetzt oder sogar irgendwo in der Vergangenheit gewesen sein, ohne dass wir uns der radikalen Bedeutung eines Ereignisses bewusst waren! Niemand jedenfalls ahnt oder weiß, ob es zum Guten oder zu divergierenden Ansichten kommen wird.

Die Zukunft lenkt einfach immer von dem ab, das wir uns eigentlich darunter vorgestellt hatten. Dabei ist es eigentlich ganz simpel: Wir haben lediglich vergessen, das die Zeit der Dampfeisenbahn längst vorbei ist. Wir fahren heute an Bord eines rasenden Hochgeschwindigkeitszuges unserem Ziel entgegen, von dem wir gar nicht wissen, ob es dieses überhaupt gibt.

Die Ankunft am Bahnhof sieht daher niemals vielversprechend aus, weil wir diesen Bahnhof zubereiten müssen! Dieser Zukunftsbahnhof ist völlig leer und ohne jedes technische Zubehör, das notwendig ist, damit etwas ohne Störung funktioniert. Das aber scheint keiner der Weltherrscher einzusehen. Wer klärt sie nun auf, diese Besserwisser und Alleskönner? Wer darf denn das? Und weil es nun so ist, erscheinen Lösungen dieser Probleme in grauen Fernen zu liegen!

Während ich diese Worte schreibe, formiert sich in meinem unruhigen Geist eine Frage: Was wäre, wenn die Zukunft bereits geschehen ist und wir mitten im Trümmerfeld der Geschichte leben - und merken es nur nicht?

 

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