1.4.24

Gemeinsam in einer Welt!

 

 








Wer möchte bezweifeln, dass wir in einer Zeit des geistigen Umbruchs leben? Dazu kommt noch, dass dieser Wandel sich nicht nur auf einen begrenzten Bereich erstreckt, sondern eine globale Frage ist. Die christlich geprägte Welt unserer Hemisphäre macht gerade eine zweite Phase der Aufklärung durch, in der Normen und Verhaltensweisen ständig aufs Neue infrage gestellt werden und jederzeit täglich neu diskutiert werden.

       Die islamische Welt dagegen hat im Grunde genommen noch nicht einmal mit der ersten Entwicklungsperiode richtig begonnen! Hier gilt immer noch mit dogmatischen Verhärtung eine überlieferte Tradition, die keinerlei Widerspruch duldet. Wenn die Sharia als politisches Instrument der Herrschaft gilt, wird die Menschlichkeit auf der Strecke bleiben.

       Für diese Entwicklung sind mehrere Gründe verantwortlich. Der Hauptgrund aber dürfte sein, dass auf Grund der Globalisierung weltweit und der Vernetzung durch Medien aller Art alles Geschehen überall in Sekundenschnelle bekannt wird.

       Dies gilt für kriegerische Vorgänge jeder Art, ebenso für Hungersnöte in vielen Ländern der Erde. Bangladesh, Palästina, Syrien, Somalia und der Sudan z.B. sind nicht so weit entfernt, wie sie noch vor hundert Jahren schienen. Durch unsere erhöhte Beschleunigung der Verkehrswege rücken die Völker optisch und auch real immer näher zusammen.

       Die Menschheit lebt weder ethnisch noch politisch oder religiös in abgeschotteten Grenzen. Außerdem ist die Zeit, in der jedes Land ökologisch oder ökonomisch autark leben konnte, lange vorbei. Die sogenannten »Inseln der Glückseligen«, auf der jeder nach seiner Art leben und wirken konnte, gibt es einfach nicht mehr. Die Bedrohungen durch die Urgewalten der Natur oder auch der staatlichen Mächte, die ihre Einflusssphäre ständig ausdehnen wollen, hat allem ein Ende bereitet.

       Lange Zeit gingen die hegemonialen Ansprüche nur von Russland und den USA aus. Im Laufe der Zeit sind es nun Indien, China und die arabischen Länder, auch der Iran, die ihre weltweiten Ansprüche anmelden.

       Für die Staatsmänner der Welt ist es vielleicht noch möglich, die Unterschiede zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Armut, zu analysieren. Hier jedoch Lösungen zu finden oder auch nur die Unterschiede zwischen den wirtschaftlichen Interessen auszugleichen, das scheint unmöglich zu sein. Dort, wo klare Entscheidungen getroffen werden müssten, treten Kompromisse an deren Stelle, die nicht weiter nach vorn führen, sondern immer nur im Kreis laufen und niemand weiter bringen.

       Alles Handeln jedoch hat die Maxime, die Freiheit heißt! Als Freiheit der einzelnen Person war sie eine Errungenschaft des Christentums. Sie räumte jedem Menschen, gleich welcher Rasse und welchem Geschlecht eine unmittelbare Beziehung zu Gott ein. Diese Freiheit ist nun allerdings keine allgemein bindende Richtschnur mehr, jeder versteht unter »Freiheit« etwas anderes!

       Freiheit ist ein Gut, das man nicht für sich allein haben kann, es ist ein Universalrecht, das für alle Menschen auf dieser Erde gilt! Als Prämisse aber gilt dabei: Freiheit ist ohne Toleranz nicht möglich, weil die Achtung der Freiheit jedes Einzelnen erst das Zusammenleben möglich macht! Sie schließt dabei aus, dass religiöse Überzeugungen durch Hetze und Drohungen geltend gemacht werden. Das gilt für den einzelnen Menschen und es gilt demgemäß für Völker.

       Hier genau liegt die Schwierigkeit des Verständnisses zwischen dem politisch motivierten Islam und dem Christentum, das für uns die Grundlage des europäischen Wertesystems ist. Es ist dabei eine Illusion, dass man davon ausgehen kann, dass eine ideologische Koexistenz beide unterschiedliche Systeme auf Dauer im Gleichgewicht halten kann. Auch ein militärisches Patt wird dies nicht schaffen.

    Martin Luther sprach von der »Freiheit des Christenmenschen«. An dieser Auffassung scheiden sich die Geister; an ihr kommt niemand vorbei, auch der Islam nicht!

Hannah Arendt, die politische Philosophin sagte einst: »der Grund aller Politik ist Freiheit«. Er macht erst das Leben lebenswert - und das gilt auch für den Islam!

2 Kommentare:

  1. dein Beitrag lieber Horst passt genau auf den Monumentar - Film, die Bibel" in der die Arche erbaut wurde und nur jene überlebten die darin Zuflucht suchten...
    das Meer teilte sich durch die Kraft des Herrn und verschlang im Glauben alles Böse im Menschen auf dass nur die Guten überleben sollten.
    wir wir alle wissen hat es nicht recht für die Nachkommen geklappt - ein urgewaltiger Film zu Zeiten Christi - 4 Stunden nachdenken danach wie es gewesen wäre - wenn es anders gekommen wäre...und die Macht des Bösen nicht gesiegt hätte...
    Freiheit wollten damals im Glauben schon alle - nur für sich selbst und nicht für die anderen...
    jeder für sich selbst vermutete Glaube berechtigt anscheinend das Töten...des anderen...
    ist das heute anders?
    nachdenkliche Angel...

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  2. Vom Glanz der Ewigkeit bleibt nur nicht viel übrig, wenn wir "aufwachen". Das mussten schon die Urväter der biblischen Geschichte spüren.
    meint mit Achselzucken
    Horst

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[B]Danke, bis bald [b/]

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