10.3.24

Ich, fünf Verse eines Gedichts

 

von H.C.G.Lux

 




Ich bin ein Staubkorn
im Wüstenwind.
Zwischen bunten Blumen
ein kleines Kind.
Der Tau in der Frühe,
der auf Wiesen fällt.
Das Licht am Abend,
das Gedanken erhellt.


Ich bin ein Lied,
von Millionen gesungen.
Das Klatschen der Hände
in Huldigungen.
Eine Welle im Auf
und Ab der Gezeiten.
Ein Kometenschweif
in unendlichen Weiten.

Ich bin die aidskranke Frau
mit dem hungrigen Blick.
Der alte Mann, der träumt
von vergangenem Glück.
Das Strandgut der Zeit,
von keinem vermisst.
Der einsame Star,
der kein Idol mehr ist.

Ich bin Hoffnung und Angst
am Rande der Zeit.
Der verlorene Glaube
in der Dunkelheit.
Der Baum im Walde,
den jeder liebt.
Der Morgen, den es
vielleicht nicht mehr gibt.


Ich bin auch DU!
Und was ich lasse,
was ich tu,
ich bin auch nichts.
Nur fünf Verse
eines Gedichts.

2 Kommentare:

  1. s t a r k....

    ich bin - auch ein Nichts
    und kämpfe jeden Tag weiter...

    angel

    AntwortenLöschen

Danke für die Interessante Anmerkung!

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