2.7.24

Nutze deine Zeit

 















In der Schule lernte ich einst, dass Materie weder erschaffen noch zerstört wird, sie verändert sich nur. Genauso denke ich, dass auch die Beziehungen zwischen den Menschen niemals ganz verschwinden, sondern sich tatsächlich nur verändern.

        Treue, Liebe, Freundschaft, familiäre Zuneigung, Vertrauen, Schuld, Feindseligkeit, Groll, Leid - all diese trivialen Leitsätze verändern sich in ihren Inhalten ständig. Mit den wandelnden Zeiten sind sie trotz allen anderslautenden Beteuerungen längst nicht mehr das, was sie waren, sondern werden zu etwas anderem, weder besser noch schlechter, eben anders!

       Manchmal höre ich von jungen Menschen, das sie die Freundschaft preisen und auch fest an ihre Unzerstörbarkeit glauben. Sie denken, dass alles, was sie heute unverbrüchlich miteinander verbindet, niemals mehr verschwinden wird. Ein auf ewig angelegtes Bündnis also. Dazu muss ich sagen, dass meine Meinung in der Vergangenheit mit diesen Aussagen völlig konform ging. Ich kann dann nicht umhin, den jungen Menschen zu sagen, dass sie jeden Moment nutzen sollen, weil sie es in einigen Jahren vielleicht nicht mehr tun werden.

       Sie können es heute noch nicht verstehen, auch nicht glauben, aber sie werden nie wieder zu denen werden, die sie heute sind, Und sie werden nicht in der Lage sein, das wiederzugewinnen, was sie verlieren. Es ist sehr schwer lernen zu müssen, ohne diese Gefühlsregungen zu leben, die sie einst hatten, zumal es fast unmöglich ist, das heute schon zu akzeptieren.

       Die Jugend ist die goldene Zeit unseres Lebens! Sie ist das Beste; vielleicht ist auch die Erinnerung dafür verantwortlich, die sie verschönert und die Schattenseiten verbirgt? Denn ohne Zweifel gab es viele jener Dinge, an die wir uns zu erinnern glauben, die jedoch nicht so geschehen sind.

       Wir werden nie wissen können, was wirklich passiert ist, wenn wir uns daran erinnern. All das ist im Nebel der Zeiten untergegangen. Besser gesagt, es hat sich in etwas ganz anderes verwandelt, das wir nun als etwas Neues erkennen, als wenn es die wahre Wirklichkeit war!

       Das ist die Frage, die ich mir stelle, wenn ich zurückblicke und mich an meine Jugend erinnere. Viele andere Fragen wurden schon seinerzeit in mir aufgeworfen, die ich in meinen Lebenserinnerungen »Tausend Jahre« zu beantworten versucht habe.

Wahrscheinlich aber ohne Erfolg …

2 Kommentare:

  1. Lieber Horst dass man wenn man sich zurück-erinnert manches in der Erinnerung verschönt° was damals vielleicht nicht so in der Realität war, ist glaube ich tatsächlich so ( das erkennt man auch wenn man mit anderen spricht die es miterlebt haben / wenn es sie noch gibt.
    im Leben der Zeiten untergegangen - du sagst es selbst- und auch ich - stelle dies manchmal fest.
    Gut wenn man sich darüber klar ist, dass eine gewisse " Verschönerung alter Bilder in sich - nichts schlimmes ist...
    herzlich angel


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    1. Genau so ist es! Es ist gar nichts Schlimmes, solange man sich selbst bewusst ist, dass man sich auch selbst täuschen kann. Warum soll man nicht Ereignisse verschönern, sie machen den bitteren Nachgeschmack vielleicht etwas süßer?

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Danke für die Interessante Anmerkung!

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